Pievox  Information

            Woher kommen die 600 Ohm, an denen die 0 dB / +4 dB / +6 dB gemessen werden?
  

 

    Ja, woher kommt der "seltsame" Wert von 600 Ohm für 0 dBm, der in der Audio Meßtechnik als Referenz gilt ?

    Als Spannungswert von 0,775V entspricht  das einer Leistung von 1mW an 600 Ohm.

    Eine Recherche in alten Büchern zum Thema Nachrichtenübertragung  löst das Rätsel:
    Die Telefon - Freileitungen und einige Kabelverseilungen (0,8mm Sternvierer) haben eine Impedanz von ca. 600 Ohm.

    Um die Dämpfung der Leitung nach x km zu beschreiben, wurde in USA das logarithmische Maß dB (1/10Bel)
    Logarithmus
mit Basis 10   und in Europa das Maß Neper mit Basis nat. Logarithmus eingeführt.

   Lit.  Hölzer/Thierbach  Nachrichtenübertragung  1966  S.120 

  Aus der HF- Übertragungstechnik ist bekannt, daß eine Leitung mit bestimmter Impedanz
  mit dem gleichen Widerstandswert gespeist und am Ende abgeschlossen werden muß,
 
um geringstmögliche Frequenzgangsverzerrungen und eine lineare Dämpfung über die Leitungslänge ohne Reflexionen
  und "Stehende Wellen"  zu erhalten.
  Damit ist die Messung von Übertragungsleitungen an 600 Ohm Abschluß normal.

  Ein weiterer Vorteil einer belasteten Leitung ist, daß Störungen nicht statisch eingekoppelt werden können, 
  sondern durch den  Lastwiderstand ihre Störwirkung weiter geschwächt wird.


600 Ohm Quelle  mit 600 Ohm Last  gemessen 600 Ohm Quelle  mit 100 kOhm Last  gemessen

   Bei Spannungsanpassung gilt: Geringe Ausgangsimpedanz der Quelle, hohe Eingangsimpedanz des Gerätes.

   dBV Spannungswert auf 1,000V bezogen

   dBu  Spannungswert auf  0,775V  bezogen  

  Eine Spannung von 1V mit  einem dBm zeigenden  (hochohmigen) Meßgerät  gemessen
  ergibt die Anzeige    +2,214 dBm  ( 20* (log 1/0,775) )