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VU Meter  Testen




Im Blickpunkt : das VU Meter  
Näheres  auch im Wikipedia Artikel VU Meter


Was zeigt das VU -Meter eigentlich an? 
Meistens ist es eine einfache Schaltung mit Mittelwert-Anzeige.
In der Regel ist das VU Meter so geeicht , daß es bei HALBER  Vollaussteuerung des Bandes
- mit Dauerton ! -  z.B. 1kHz   -> 0dB anzeigt.

Es gibt aber auch viele Kassettendecks mit sog. Fluoreszenz-Anzeige die mit "VU" beschriftet sind,
 aber eigentlich den Spitzenwert anzeigen,  was für Bandgeräte eigentlich von Vorteil ist.

Um festzustellen, um welche Art es sich im vorliegenden Gerät handelt,  hier eine einfache Möglichkeit zu Testen


VU Meter testen auf Anzeigegenauigkeit mit Impuls-Burstsignal
mit Bordmitteln:  PC mit Audiotester -Programm und Soundkarte

Vorbereitende  Schritte
Den Input Regler des Bandgerätes erstmal auf Linksanschlag drehen.
Line out der Soundkarte mit dem Line Eingang des Bandgerätes verbinden

Nach dem Start des AudioTester Programmes
wählen wir links oben  2D FFT...  - Button.

Wir benutzen nur den Generator-Teil  und stellen per Setup
mode = sine
dig Level  -20,000   und Frequency 1000,00 ein
und übernehmen mit apply  und ok

Unter Option wählen wir den "Mixer Support" ab, dann verschwinden die Schieberegler Symbole.

Link neben dem Setup ist der Button Sound on, nach dem Starten des Programmes -> grau.
Wir schalten mit dem Button den Ton jetzt ein -> grün

Jetzt drehen/schieben wir den Input Regler vorsichtig auf und beobachten,
ob sich der Eingangspegel am Anzeigeinstrument auswirkt.
Auf 0 VU einpegeln
Sollte die Eingangsempfindlichkeit des Taperecorders nicht ausreichen,
im Dialog den Pegel erhöhen auf. z.B. -15 dB  oder -10dB.


Die Abhörlautstärke dabei in jedem Falle soweit reduzieren,
daß der Ton in der Lautstärke keinen Gehörschaden erzeugt !  Dauertöne sind sehr gefährlich!

Button Sound off  -> grau.

Jetzt beginnt der spannende Teil:
Den Input-Level Knopf des Tape Recorders in der Stellung belassen

Mit dem Setup dialog des Audiotester
jetzt mode  "Sine burst"  wählen
waves auf 300  = Burstlänge 300ms bei 1000Hz
repeat Time auf 1000  = alle Sekunden ein Burst
und übernehmen mit apply  und ok



Wir schalten mit dem Button Sound on den Ton jetzt ein -> grün

Jetzt kommt  alle Sekunden also ein Burst und das Instrument zeigt diesen an .
Das VU Meter wird ein leichtes Überschwingen über 0 dB zeigen., der
Spitzenwertanzeiger flitzt an die Marke
0 dB  und bleibt dort .

Wir treiben das Spiel weiter mit einem kürzeren Impuls:
Button Sound off  -> grau.

Mit dem Setup Dialog des Audiotester :
waves auf 10  = Burstlänge 10ms bei 1000Hz
repeat Time bleibt auf 1000  = alle Sekunden ein Burst
und übernehmen mit apply  und ok.

Wir schalten mit dem Button Sound on den Ton jetzt ein -> grün
Jetzt kommt  alle Sekunden also ein Burst  mit 10ms Dauer.

Je nachdem, wie weit die Anzeige (Zeiger oder Leuchtbalken) jetzt ausschlägt,
wird der Unterschied  VU Meter  oder  Spitzenwert-Anzeiger  ganz deutlich erkennbar.

Kommt der Zeiger nur bis ca. -15 dB handelt es sich um ein VU meter,
geht der Leuchtbalken oder Zeiger dagegen fast wie beim Dauerton auf ca. -1 dB ist es ein Sptzenwert-Anzeiger.


Das VU Meter reagiert  bei diesem Ton, der nur 1/100 Sekunde dauert, kaum mehr,
der echte Spitzenwertanzeiger wird dagegen weiterhin bis fast  0dB anzeigen.

Ton ausschalten  mit   Button Sound off  -> grau.

Was sagt uns diese Erkenntnis ?

Es gibt uns einen klaren Hinweis, wie weit wir die Aussteuerung  bei der Aufnahme treiben dürfen.

Haben wir ein schnelles Spitzenwert-Anzeige - System, dann solten wir wirklich nur ausnahmsweise
in den Übersteuerungsbereich  über der 0 dB Marke gehen, ansonsten entstehen unschöne Verzerrungen
durch die Bandsättigung und Intermodulationen, in dem die tiefen Frequenzen die Höhen modulieren,
was zu einer Art  Triller führt.
Dazu auch  der Artikel hier 
Intermodulationseffekte_bei_Aussteuerung

Liegt im Gerät ein VU Meter vor,  müssen wir die Art der Musik berücksichtigen.
Sind schnelle Impulse zu erwarten z.B. Schlagzeug  und Sprache, dann eher zurückhaltend aussteuern und
generell unter der 0 dB Marke bleiben.

Ist es dagegen eine Musikgattung mit hohem Baßanteil oder getragenen Tönen (Flöte z.B) dann kann man
schon etwas in den roten Bereich gehen.