Zur immer
wiederkehrenden Frage:
Welche Revox ist besser: A77 oder B77 ?
Ja,
in welchen Aspekten?
Klar ist - die A77 MK II ist "die Revox" . Ohne
Schnickschnack wie Dolby und in der Standard Speed 9,5 /19
cm/s.
Ja, die A77 hat paar Marotten:
Der Ein-Ausschalt- Bumms am Line out -
dafür gibt es Abhilfe --> Pievox
A77_MUTE
Der VU meter - Schlenz beim
Ein-Ausschalten - auch dafür gibt es Abhilfe. --> Pievox
A77_MET
Daß man immer auf die Stellung des
Balance Pot achten muß, auch bei Verwendung der Line
out Buchsen - auch dafür gibt es Abhilfe. *1
Sicher ist - die B77 ist Neuer - hat damit
(prinzipiell) mehr Potential - aber eigentlich ist ein
funktionierendes Consumergerät im Alter von
35 Jahre oder 40 Jahren (B77) oder 50 .. 55
Jahren (A77) schon ein Fall fürs Museum.
So nicht bei Revox A77 / B77 / PR99 .
Dolby A77 / B77 Meiner Erfahrung nach braucht man bei 19cm/s +
Halbspur - egal ob IEC oder NAB - kein Dolby.
Der Rauschabstand ist hier bereits so gut, daß man eher das
Rauschen des UKW Rundfunks hört (die interessanten Sender
sind immer die mit der geringsten Feldstärke und
direkt neben einem Krawallsender) oder das Rauschen und
Knistern der Platten.
Anders bei Viertelspur und 9,5cm/s, da bringt Dolby
meßtechnisch tatsächlich geringeres Rauschen, aber zum Preis
einer Klangveränderung.
Das ist dann schon zweimal kein HIFI und den Preis des
Bandmaterials nicht wert. Dazu kommt die ewige Wickelei, die
dem Band nicht gut tut.
Zudem kommt die für Dolby nötige Abgleicherei beim Wechsel
des Bandmaterials, was aber nur eine Anpassung des
Magnetisierungs-Levels
bei 800 Hz bewirkt, aber keinen Ausgleich für den
unterschiedlichen Bias-Bedarf für ausgeglichenen
Frequenzgang. Alles halbe Sachen.
Wenn man keine bereits dolbysierten Bänder abspielen möchte,
braucht man keine Dolby A77 / B77. Ja der Klang ... Mein Lieblingsthema.
Ich bin Techniker - und wenn die Geräte "transparent "
eingestellt sind, heißt Output = Input -
GIBT ES KEINEN KLANGUNTERSCHIED:
Wie auch?
Ja - aber die
Transistoren und Elkos... höre ich den
kondensatorhörenden High - Ender murmeln
Dazu bitte lesen: Kondensatorklang.
Und die Verzerrungen - ja ganz schlimm...
Die Verzerrungen kommen hier und da und allerorten vom Band.
Das Band macht die Verzerrungen, weil hier Eisenoxid
magentisiert wird, und das ist mal unlinear.
Bei beiden Geräten erstzt man sinnvollerweise die
seltsamen Revox Cinchbuchsen ---- > Pievox
Ersatz Cinchbuchsen
Um es mal klar zu sagen:
Im Vergleich mit den Abtastverzerrungen ab Schallplatte ist
das Verzerrungsverhalten des Bandes
wirklich nur bei extremer Übersteuerung relevant.
Nach nun über 50 Jahren in der magnetischen
Schallaufzeichnung und mit Revox / Studer beschäftigt,
ist mein Statement: Wenn der Apparat von der Antriebstechnik
perfekt funktioniert und
sauber eingemessen ist auf gutes Bandmaterial bei 19cm/s und
Zweispur - ist die Tonbandwiedergabe transparent.
Keine Klangveränderung wenn die Aufnahme sauber ausgesteuert
wurde, also die Möglichkeiten des Bandmaterials ausnutzt.
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*1 (Sinnvolle Modifikation: A77 Balance Pot stillegen, damit
keine Irrtümlich verstellte Stereo balance
Das Pot war eh nur zweckmäßig bei eingebauten Lautsprechern
oder wenn mit den internen Endstufen Monitor-Lautsprecher
betrieben werden.
Ersatz durch 2x 2 12k Wid )
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