Pievox Information Über
die
Entzerrung bei Tonbandgeräten
Der theoretische
Hintergrund
Physikalische
Probleme mit dem Magnetband
Die
magnetisierbare Eisen-Oxdschicht auf dem Band läßt sich
nur bei tiefen
Tönen - große Wellenlängen - in der ganzen Tiefe
durchmagnetisieren.
Bei
hohen
Tönen - entsprechend kurzen Wellenlängen - wird
nur
noch die Oberfläche der Oxdschicht auf dem Band
erreicht,
die
tiefer liegenden Schichten sind abgeschirmt.
Praktisch
heißt das,
daß die maximal mögliche Magnetisierung bei hohen Tönen
kleiner ist.
Deshalb
können
hohe Töne nur mit geringerem Pegel aufgenommen werden.
Einteilung
des
Frequenzbandes des Musiksignales in extrem tiefe Töne
(20 - 100 Hz), mittlere Frequenzen (um 1kHz )
und
hohe Töne
(5kHz - 20 kHz) was meistens Oberwellen der Grundtöne
der Instrumente sind.
Deshalb
wurde
unter Berücksichtigung der sog. Amplitudenstatistik (
hohe Töne
kommen in der Musik nur mit geringeren Lautstärken vor)
der
Verlauf der magnetischen
Bandfluß-Kurve normiert.
Die
Grenze der
Absenkung der Magnetisierung bei hohen Frequenzen ist,
daß
bei der Wiedergabe der
geringeren Magnetisierung
das
Rauschen
des Verstärkers stärker in Erscheinung tritt.
Deshalb
wurde
bei der Normung ein Kompromiß angestrebt zwischen
1.
Vermeidung
der Übersteuerung des Bandes und
2.
dem
Rauschen des Wiedergabe-Verstärkers.
Man
muß dazu
noch erwähnen, daß die Geschichte in der
Röhrenzeit begann.
Heute
ist das
Verstärkerrauschen weit unter dem Bandrauschen.
Aber
geblieben
ist die Normung
Bei IEC / CCIR ist
die
Zeitkonstante bei jeder
Bandgeschwindigkeit verschieden, ( eben der
erwähnte optimale
Kompromiß)
und
es erfolgt
- außer bei den "kleinen" Geschwindigkeiten 9,5
cm/s und darunter - keine
Tiefenanhebung.
Der
Vorteil
von IEC / CCIR ist, daß man um 3dB höher aussteuern kann ohne
in
die Bandsättigung zu geraten
und
dadurch
Intermodulationsverzerrungen hervorzurufen.
NAB verwendet bei
7
1/2 und 15 ips die gleichen
Zeitkonstanten 3180us und 50 µs
Vorteil:
Man
benötigt bei Bandgeräten, die diese beiden
Geschwindigkeiten
verwenden, keine Umschaltung im Wiedergabeverstärker.
Bilder
IEC
/ CCIR
und NAB
als Beispiel bei 19cm/s (7 1/2 ips)
Magnetflußverlauf
nach IEC /CCIR 19cm/s
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Magnetflußverlauf
nach
NAB 7 1/2 ips =19cm/s
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Diese
Magnetisierung wird am Wiedergabekopf mit dem sogenannten
Omega-Gang in eine Spannung umgewandelt
Zum Omega-Gang.