Ernst Schmid Elektronik München:
 
Tipps zur Tonband - Technik
 Oft gefragt - hier meine Meinung zu den Themen

FAQ  Aus Gesprächen mit Tonbandfreunden

Themenliste:

Neu: 
- Wozu die Hinter-Band Kontrolle ?
- Brauchen die Andruckrollen ein Sinterlager?
- Sind die schwarzen Rollen besser als die grünen Rollen?
- Reinigen der  Andruckrolle   wie und wie oft?
- Reinigen des  Bandlaufpfades  wie und wie oft?

CCIR / IEC oder NAB?   Was ist Besser ?

Selbst reparieren ... erfolgreich oder Pfusch?
Reinigen von Schaltern
Was ist der Kopfspiegel bei einem Tonkopf?
Welches Band verwenden
Halbspur oder Viertelspur ?  Geschwindigkeit ?
Das Band nach dem Abspielen zurückwickeln - oder vor dem Abspielen?
Ist das Einmessen wirklich so wichtig?
Dolby, DBX, HighCom verwenden?
Über die Pegelkonstanz von Tonbandaufnahmen
Richtig Aussteuern - oder: Welcher Pegel ist der Richtige ?  Über die nWb/m

 

Wozu die Hinter-Band Kontrolle ?

Das kommt aus der Profitechnik.
In den Anfangszeiten der Transistortechnik war die Funktion der Oszillatoren nicht so sicher,
die Transistoren hatten bei dieser Leistung und "relativ hohen Frequenzen" anfangs der 60 Jahre  ihre Probleme.

Dazu kommt, daß man bei manchen Bändern nicht einfach die Schichtseite erkennen konnte - beide Seiten
    hatten die gleiche braune Farbe.

Damit man Sicher sein konnte, daß auch wirklich eine brauchbare Aufnahme stattfindet,
d.h der Oszillator funktioniert und das Band richtig eingelegt ist, baute man diese Hinterband-Kontrolle ein.

Bei Nagra und anderen Reportage Geräten hatte man am "Modulometer" oder per Taste auch noch die Möglichkeit,
den Biasstrom Anzeigen zu lassen.

Also vor der eigentlichen Aufnahme kurz checken - wenn keine Aufnahme ging, Bias Prüfen, wenn das ok war,
   dann war das Band falschrum eingelegt.



Brauchen die Andruckrollen ein Sinterlager?

Da die Schweizer nicht als Verschwender bekannt sind, gibt es sicher Gründe, die Andruckrollen mit einem Sinterlager zu konstruieren und nicht anders.
Man bedenke: Die Last auf dem Lager ist die Andruckkraft von über 1 kg ....
Auch die Erfahrung zeigt:  
Alle mir bekannten Hersteller hochwertiger Tonbandgeräte verwenden eine Sinter-Lagerbuchse, auch die nun wirklich preissensiblen Japaner.


Die Fakten sind : Gemessen wurde die Leistungsaufnahme aus dem Stromnetz bei einer B77  Normalspeed (9,5/19cm) in pos. 19cm/s
Im Standby 
21,8W,   wird die Andruckrolle von Hand an den Capstan gedrückt  =  23,1 W  (+ ca.  1,3W )
Bei Play ohne Band,  Leistungsaufnahme  gemessen 57,6W  mit
Andruckrolle anliegend,
wird die Andruckrolle von Hand abgehoben vom Capstan reduziert sich die Leistungsaufnahme  auf 56,3 W,  
auch hier wieder 1,3W Differenz, das ist  also der Leistungsbedarf des Andrucks.

Die Andruckkraft von ca. 1,3kg  liegt auf der Welle der Andruckrolle.

Fazit: Eine Lagerbuchse würde ich als wichtig und erforderlich sehen.


- Sind bleibende Schäden beim Einbau einer Rolle ohne Sinter-Lagerbuchse zu erwarten?
Das kann nicht ausgeschlossen werden, denn das Messing reibt sich in die Riefen der Stahlwelle und vergrößert langfristig deren Durchmesser.
Nochmals: Die Last auf dem Lager ist die Andruckkraft von über 1 kg ....  wenn es anfängt zu Pfeifen ist es schon zu spät.
Am falschen Ende gespart, muß nun aufwendig repariert werden  Dann ist ein neuer Andruckarm fällig.

- Brauchen die Andruckrollen ein Kugellager ?
Bei großen Studer Studiomaschinen  z.B. A80 laufen die großen Andruckrollen auf sogenannten "verspannten" Kugellagern.
Die kleinen Studer Studiomaschinen z.B.  B67  haben kleine Andruckrollen mit Gleitlagerbuchsen. (Sinterlager)


- Weshalb sind da keine Kugellager verwendet?
Bei den kleinen Kugellagern wird die Flächenpressung auf den Auflageflächen der winzigen Lagerkugeln enorm hoch,
so daß langfristig der Rundlauf ein Problem werden kann.
Für eine verspannte Lagerung fehlt zudem der Raum in der kleinen Andruckrolle.

Sind die schwarzen Rollen besser als die grünen Rollen?
Hier stoßen die Meinungen aufeinander.
Sind die Schwarzen besser als die Grünen? Zerlaufen die Grünen?
Wie oft soll man die Andruckrollen Reinigen und womit?

Meine Erfahrung ist:
Die grünen Rollen haben etwas bessere  Wow & Flutter Werte.


Reinigen der  Andruckrolle   wie und wie oft?
Gereinigt wird nach dem Durchlauf jeder großen Rolle Band mit einem Q-Tip und Spiritus.
Das mag übertrieben oft erscheinen.
Seit 40 Jahren.
Keine Andruckrolle ist mir je zerlaufen - vielleicht gerade deshalb.

Wenn man bedenkt, daß beim Tonband die magentische Schicht auf der Trägerfolie geklebt ist,
liegt die Hypothese nicht fern, daß sich der Kleber in den Gummi einarbeitet und
durch das zu seltene Putzen
der Andruckrolle diese über die Zeit anlöst.

Nochmal - Ich putze seit 40 Jahren die Andruckrollen meiner Geräte nach jedem Banddurchlauf
mit Spiritus - und hatte noch nie eine zerlaufene Rolle.

Aber auch die Lösungsmittel von Putzmitteln können das Band und den Kleber angreifen ...
Oft wird  ein "Walzenreiniger " empfohlen ...  aber wer weiß, was da drin ist ? . 

Aber wie gesagt, Hypothese. Spiritus hat bei mir noch keiner Rolle geschadet.


Reinigen des  Bandlaufpfades  wie und wie oft?
Gereinigt wird nach dem Durchlauf jeder großen Rolle Band mit einem Q-Tip und Spiritus.
Das mag übertrieben oft erscheinen.

Was ich davon habe?
Meine Aufnahmen.sind glasklar mit brillianten Höhen
Keine Kanal-Pegeldifferenzen und Dropout durch Ablagerungen

Da es immer frische Ablagerungen sind, und wenige Mikrometer-Schichten
muß ich beim Putzen weder drücken noch gewaltsam Schrubben.
Durch zu seltenes Putzen verhärten sich die Ablagerungen, und dann muß man wohl
etwas mehr Druck geben, mit der Gefahr, daß man die Spaltlage der Köpfe verdrückt.

Gereinigt wird in der Reihenfolge:
z.B bei der A/B77  + PR99 
Aufnahmekopf, Wiedergabekopf , Löschkopf,
Bandeinlauf -Umlenkhebel, Kugellager Lauffläche, Bandabhebe-Bolzen
Bandführung am Capstan , Capstanwelle , Bandauslauf-Umlenkung

und als Letztes die Andruckrolle, und da geht meistens ordentlich was ab.
Ich verwende SM468 Bänder, Rückseitenmattiert , deshalb etwas mehr Abrieb .

Nach jedem Schritt die Ablagerung auf dem Q-Tip registrieren, wenn ein  Band
anfängt sich aufzulösen, wird man es an verstärkter Ablagerung sofort bemerken.

Und - letztlich die ideale Betriebshöhe der Bandmaschine
ist die Höhe, bei der man das Band schön und ohne Verrenkungen einlegen kann
und zum Putzen  sich auf gleicher Augenhöhe mit den Tonköpfen befindet.



Was ist "besser"; CCIR / IEC oder NAB?

Der grundsätzliche Unterschied zwischen
CCIR / IEC und NAB ist die bei NAB zusätzlich erfolgende
Anhebung der tiefen Frequenzen.
Diese Anhebung erreicht 6 dB bei den tiefsten Audiofrequenzen, und muß bei der Aussteuerung
berücksichtigt werden, d.h. es ist bei baßlastiger Musik insgesamt nur eine geringere Aussteuerung möglich,
damit die Amplituden der tiefen Töne nicht in die Bandsättigung ragen und damit die andere
höheren Frequenzlagen durch die Sättigung modulieren.

Das ergibt deutlich hörbare Kreuzmodulationen von hohen und tiefen Tönen mit unharmonischen
Summen- und Differenztönen.

Dazu auch  https://www.pievox.de/Intermodulationseffekte_bei_Aussteuerung.html

Die Wirkung auf tiefe (Sinus)Töne ist ein ansteigender Klirrfaktor.
Das wäre für die Musik nicht weiter schlimm, den die meisten Bassinstrumente erzeugen bereits viele Oberwellen.
In der aber in der Musik meistens enthaltenen Mischung von tiefen und hohen Tönen ist die den klang störende Wirkung
bei kräftiger Aussteuerung schnell hörbar.
Wie man bei Aufnahme auf Kassetten schnell erfahren kann.

Der Unterschied der Entzerrungen im Bereich der hohen Frequenzen  beträgt ca. 2dB und ist damit  nicht signifikant.
Nachteilig ist, daß mit Standard-Klangreglern die Unterschiede in der Höhenentzerrung nicht auszugleichen sind.

Diese Einschränkungen gelten unabhängig von der Geschwindigkeit, denn NAB ist für 19 und 38cm gleich.
Bezüglich Bandrauschen ist CCIR
/ IEC  bei 19cm/s theoretisch ca. 2 dB  im Nachteil, bei 38 cm/s  ca. 2 dB  im Vorteil.

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Tonbandgeräte selbst reparieren:

Ich möchte nicht irgendwelchen Werkstätten Arbeit zuschustern, aber die schon unüberschaubaren
Beiträge in Foren zur "Reparatur von Allem" durch Laien finde ich gefährlich.

Das gilt auch für Einmessen von Tonbandgeräten durch Laien.
Anstatt sich das Wissen aus Büchern anzueignen, wird einfach in Foren ein Rundruf abgesetzt und
so versucht, komplizierte Zusammenhänge einfach erklärt zu erhalten. Das geht so einfach nebenbei aber nicht.

Meine Unterstützung für solche Vorhaben habe ich fast völlig eingestellt, da es oft zu
stundenlangen Erklärungen geführt hat, an derem Ende nicht eine justierte Maschine stand, sondern
die Maschine durch Verständnisschwierigkeiten mehr verstellt war als am Anfang der "Reparatur" Arbeit.

Vom Herumgebastel an der Technik (Rollen, Bremsen...) rate ich ab, wenn das entsprechende
Werkzeug, Ersatzteile und Fachwissen fehlt.
Denn wenn es wirklich so einfach wäre, wie die Mechanik erscheint, so sind doch
eine Menge Tricks eingebaut, die nicht auf den ersten Blick sichtbar sind.

Im Elektronik und Verstärkerteil:
Der erforderliche (Kosten)-Aufwand an Meßtechnik und Unterhalt derselben
übersteigt in jedem Fall den Wert der Tonbandgeräte mehrfach.
Ein Meßgerät zu haben genügt nicht, man muß auch wissen, was man damit mißt und mit welchen Auswirkungen
auf die gemessene Schaltung.
Wenn jemand sich dafür interessiert, und die Kosten und Zeit keine Rolle spielen,
dann kann sich jeder da einarbeiten. Das dauert zwar, aber es gibt keine Geheimnisse.

Ansonsten ist meine Meinung, daß
1. diese Geräte sich nicht als Technik-Bastelkästen eignen, und
2. ein fachgerecht hergerichteten Gerät mehr Genuß ermöglicht,  als es bei einer ständigen Baustelle der Fall ist.

Auch ob z.B. eine relaisgesteuerte Maschine von 1964 einen LED Counter oder eine  Infrarot-Fernbedienung
der 80er Jahre braucht, soll jeder selbst entscheiden.  Mir sind generationsreine Geräte und Anlagen lieber.

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Reinigen von vergoldeten Kontakt-Flächen an Schaltern:

Mir bricht fast das Herz, wenn in einigen Forenbeiträgen empfohlen wird,
mit dem Glasfaserpinsel an diesen Kontakten zu scheuern.

Das ist absoluter Unfug!
Die Flächen sind hauchvergoldet, d.h. die Goldschicht ist nur 1/1000mm stark.

Wer da mit einem Glasradierer hantiert, der entfernt nicht nur allfälligen
Belag, sondern auch das Gold gleich mit.

Das wars dann, dann kann man gleich den Putzlappen nebenbeilegen für die
dann freiliegende Nickelsperrschicht.

Goldkontakte werden mit einem weichen Lappen trocken oder mit etwas Spiritus abgerieben.
Wenn die Kontakte schleifen, kann zur Verringerung der Reibung

etwas Kontaktöl gegeben werden, aber in Spuren, den Kontakt nicht baden !!
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Was ist der Kopfspiegel bei einem Tonkopf?

Als Kopfspiegel bezeichnet man das Schliffbild (die vom Band abpolierte Fläche),
das durch die Abnutzung der Köpfe entsteht.
Die Breite des Kopfspiegels ist ein Hinweis auf die Abnutzung der Köpfe.

Mit einem Holz- oder Kunststoff-Lineal zu messen, wenn Sie Aufnahme -und
Wiedergabekopf frontal ansehen.

Bild  hier:   http://www.reeltoreel.de/Revox/Tips04.htm

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Welches Tonbandmaterial verwenden:
Meine Meinung: Keinesfalls alte Bänder aus Sparsamkeit für neue Aufnahmen verwenden.

Aus mehreren Gründen:
1. Die Bänder zersetzen sich mit der Zeit, alte Bänder haben ihre beste Zeit bereits hinter sich.
2. Alte Bänder sind verzogen, das heißt, die Verhältnisse am Tonkof sind nicht konstant, das Band hebt stellenweise ab,
und wandert auf und ab. Das ergibt einen sogenannten Leslie Effekt.
Wenn man den nicht unbedingt wünscht, sollte man von alten Bändern die Finger  lassen.

RMG Holland produziert einige Bandsorten neu:  http://www.rmgi.nl/

Von den noch erhältlichen alten EMTEC Bändern kann ich aus eigener Erfahrung SM468 und SM911 empfehlen.
Das sind dicke Studiobänder mit  Rückseitenbeschichtung.
Auf eine 26cm Spule paßt Material für über eine Stunde bei 19cm/s, das reicht für die meisten Sendungen im Radio.

Wer ein dünneres Band benötigt, dem kann mit LPR 35 geholfen werden.
Hier sind auf der 26cm Spule 1100m d.h. bei 19cm/s   90 Minuten.

Das Tonbandgerät muß allerdings auf eines der Bänder eingemessen werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Die Kostenfrage ist wie bei jedem Hobby eigentlich sekundär.

Das Tonbandgerät ist ein "alter Schlitten" und muß deshalb gehegt und gepflegt  werden.
     Wer das nicht mag, oder sparen will, der soll / muß mit dem MP3-Player glücklich werden.
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Halbspur oder Viertelspur ? Geschwindigkeit ?
Die doppelte Spieldauer bei Viertelspur wird durch höhere Anfälligkeit für dropout und Bandlauffehler erkauft.
Zudem findet bei Viertelspur - oft fälschlich und Irreführend  als "Vierspur" bezeichnet.
Echte Vierspur-Geräte habenz.B  für Quadro-Aufnahmen  echte 4 Spuren in einer Laufrichtung.
Erkennbar auch an 4 VU Metern auf der Frontplatte.

Hauptargument für eine Viertelspur-Maschine ist, daß man damit vorbespielte Musikbänder abspielen kann.
Damit meine ich KEINE Masterbandkopien, sondern,  was es mal von den Plattenfirmen gab, die LPs  auf Band.

Aber Wenn man wirklich qualitativ hochwertige Aufnahmen machen will, dann besser mit Halbspur, denn:

Die Übersprechpfade  bei Viertelspur
entstehen durch die nebeneinanderliegenden Spuren
Das Übersprechen der Kanäle tritt  besonders im Baßbereich auf.
Ursache ist die größere Wellenlänge der Baßfrequenzen und die stärkere Magnetisierung der Bässe
durch die Anhebung der tiefen Frequenzen bei NAB und 19cm/s, die man aber meistens auf den VU Metern nicht erkennt.
Und wenn man dann noch etwas im roten Bereich aussteuert.....

Die Spurlagen lassen die
Übersprechpfade  bei Viertelspur deutlich werden
Kanal 1 L  --->
Kanal 2 R <----
Kanal 1 R  --->
Kanal 2 L <----

Also:
    Kanal 1 L erhält Übersprechen von Kanal 2 R rückwärts
    Kanal 1 R erhält Übersprechen von Kanal 2 L + Kanal 2 R  beides rückwärts

Wenn manchmal berichtet wird, japanische Geräte hätten das Übersprechen in geringerem Maß,
dann ist das darauf zurückzuführen, daß die Aufnahme mit geringerer Magnetisierung (mag flux level)
erfolgt, z.B. bei Dolby Geräten normgemäß  185nWb/m  statt dem Standard NAB mag flux level von 250nWb/m
oder gar bei IEC 320 nWb/m. 


Meine Empfehlung ist:
In Anbetracht des heute nur mit Engagement und Liebhaberei zu verstehenden Aufwandes an Zeit und  Geld
für den Tonbandbetrieb kann nur Halbspur-Stereo  bei 19cm/s  als vernünftig empfohlen werden.

Die Spieldauer der 26cm Spulen ist ca 1h (720m) bis 1h 30 min. (1100m).

Das aufgenommene  oder gespielte Band in dieser Richtung archivieren, der  Wickel ist dann optimal,
und es wird beschrieben, daß durch das Rückwickeln vor dem Abspielen  der "Kopiereffekt" reduziert wird.

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Das Band nach dem Abspielen zurückwickeln - oder vor dem Abspielen?
Es gibt  einige Argumente, das Band in normal gespieltem Zustand zu Lagern und
     erst vor dem Abspielen zurückzuspulen:
1.  Der Wickel ist  bei allen Bändern für die Lagerung ideal - optimaler  Wickel
2.  Das Vorecho ist bei gespielter Lagerung minimal
3.  Der  Bandzug ist beim Abspielen gleichmäßiger  und  bandschonender als beim schnellen Wickeln

4.  Das Band bleibt durch den sauberen Wickel in gutem Zustand, da die Bandkanten nicht aus dem Wickel heraus stehen
       und  beschädigt werden können oder Staub aufnehmen..
      
Die Folge dieser Beschädigung oder Verstaubung der Bandkante  und sind Dropouts im linken Kanal
        besonders bei Viertelspur, da der linke Kanal an der Bandkante liegt.

Nachteil ist:
Es dauert, bevor das Band zurückgespult ist.  Ist aber auch kein Problem, wenn man rechtzeitig mit dem Rückspulen beginnt.

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Ist das Einmessen wirklich so wichtig?
Es  kommt darauf an, welche Qualitätserwartungen man hat.
Für Sprachaufnahmen kann man eigentlich jedes Band  auf die Maschine legen.

Für hochwertige Musikaufnahmen ist es unabdingbar, daß die Aufnahmeelektronik der Maschine
auf das Band abgestimmt ist.
Nur dadurch erhält man:
1. saubere Kanalbalance
2. Klirrminimum
3. linearen Frequenzgang

Mit fortschreitender Kopfabnutzung wird eine Nachjustierung erforderlich.
Für technisch ambitionierte Tonbandfreunde ist die Anschaffung eines kleinen Meßplatzes
sicher eine überlegenswerte Idee, zumal die Meßgeräte so billig sind wie noch nie.

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Geräuschreduzier-Systeme 
Dolby und Konsorten  haben nicht nur Vorteile, sondern auch mehrere große Nachteile

Sie sind pegelsensitiv. d.h.benötigen exakten Abgleich (Dolby), damit die Kompressor-Kennlinie
mit der Expander-Kennlinie den gleichen Schnittpunkt hat und der Frequenzgang nicht mehr als nomal verbogen wird.

Sie verstärken die Dropouts (alle)

Ihr Arbeiten ist von einem Geräusch begleitet, daß man "das Atmen" nennt (alle)

Aufnahmen mit hohem Baßanteil klingen durch die Sättigungs-Effekte in den Höhen unsauber. (HighCom, DBX)

Wer also nicht unbedingt den vergrößerten Geräuschabstand braucht, z.B. weil er mehrere Kopier-
Prozesse in der Produktion hat, der sollte alle NR-Systeme ABSCHALTEN.

Für normale Heim- und Haus- und Hofanwendungen ist der Geräuschabstand eines richtig ausgesteuerten Bandes
ausreichend groß.


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Über die Pegelkonstanz 
Erwarten Sie keine Wunder.
Ein Tonbandgerät ist ein offenes System und so wie eine Schallplatte durch Staub knackt, wird durch Staubpartikel und Abrieb
auf dem Band der Wiedergabepegel schwanken.
War der Staub schon bei der Aufnahme an der Bandstelle, dann verstärkt sich der Effekt der Pegelschwankungen.

Weiter sind stärkere
Pegelschwankungen zu erwarten bei kürzeren aufgenommenen Wellenlängen, also
steigender Frequenz (Glücklicherweise sind unsere Ohren da nicht so empfindlich) und kleineren Bandgeschwindigkeiten.

Einfluß der Spurbreite: Bei einem Viertelspurgerät treten stärkere Schwankungen auf als bei Halbspur.

Als normal sehe ich bei neuen 50µm Studiobändern (19 / 38cm bei 1 kHz ) Pegelschwankungen von 0,2 dB
und bei 10 kHz 0,5dB an.

Bei gebrauchten Bändern halte ich
bei 19/38cm  1 kHz  Pegelschwankungen von 0,5 dB bei Halbspur  noch im Rahmen.
Bei 10 kHz sind die Schwankungen bedeutend höher zu erwarten und abhängig von vielen Faktoren:
Zunächst natürlich Grad von Verstaubung und Abrieb, wie das Band gewickelt und gelagert war,
ob der Wickel ohne ausschießende Windungen ist, wie das Band an den Köpfen läuft, Andruck, usw.
Schwankungen um 2 dB sind ein guter Wert, und würde ich noch nicht als dropout bezeichnen.

Ausschießende Windungen auf der Bandspule sind die Lagen, die seitlich vom bisherigen Wickel liegen.
Ursache sind die Luftpolster, die beim Wickeln mitgerissen werden und vermutlich auch statische Ladung des
Bandes, denn leitend beschichtetes Bandmaterial  wie SM468  oder SM 911  wickelt eigentlich immer  sauber.

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Welcher Pegel ist der Richtige?  

Ü
ber die Bedeutung der nWb/m als Refererenzwerte. 
Welchen Pegel verwenden?

Kurze Antwort und lange Begründung:

Genereller giltDer richtige Pegel ist der, bei dem das Band so weit ausgesteuert ist, daß noch keine (hörbaren) Verzerrungen entstehen.
Dabei ist ein Kompromiß zu wählen zwischen Rauschen und Verzerrungen.
Je geringer  der Aufnahmepegel, desto klarer und klirrfreier wird die Aufnahme werden, aber auch näher am Rauschen sein.

Wer mehrmals umkopieren muß, wird also höhere Pegel wählen, wer nur vom Radio oder von Platte/CD  aufnimmt und
Wert auf wenig Verzerrungen legt, wird einen geringeren Wert als Bezugspegel wählen und konservativ aussteuern.
Auch ist wichtig zu verstehen, daß bei  NAB und bei kleinen Bandgeschwindigkeiten (9,5cm/s ) zusätzlich die tiefen Frequenzen
angehoben werden, und dadurch das Band näher an die Sättigung kommt, damit Verzerrungen entstehen können.

Das Klirrverhalten
der verwendeten Bandsorte bei hoher Aussteuerung  kann man aus dem Datenblatt ersehen.

Einfluß des Bandmaterials:
Dicke Studiobänder haben mehr Eisen in der Schicht, sind dadurch höher aussteuerbar, laufen aber generell nur mit Geschwindigkeiten
von 19cm und schneller mit gutem Ergebnis.
Dünnere Bänder haben weniger dicke Eisenschichten, kommen deshalb schneller in die Sättigung und haben dadurch hörbare Verzerrungen.



Muß ich mich beim Einmessen eines Bandgerätes an einen vom Hersteller empfohlenen Referenz-mag flux (xxx nWb/m) halten?
Die Antwort Ist je nach Einsatzzweck und Umgebung unterschiedlich:

In einer Studioumgebung wird man zweckmäßigerweise alle Geräte auf gleiche
Werte  für  "mag flux level  x nWb/m   ergibt  y Volt  oder  z dBu"  - einmessen, damit alle Bänder auf allen
Maschinen  gleiche Wiedergabepegel haben.
Dieser Pegel kann von dem vom Hersteller eingestellten Wert abweichen, wenn das Studio einen anderen Pegel gewählt hat.

In einer Heim-Anwendung ist man völlig wahlfrei und kann den besten persönlichen Kompromiß zwischen Rauschen und Klirrfaktor
wählen.
Dies auch unter Berücksichtigung der bei NAB Entzerrung erfolgenden Anhebung tiefer Frequenzen, die bei stark baßhaltiger
Musik und hohem Pegel schon deutliche Probleme machen kann.



Über die richtige Aussteuerrung:
Dabei ist zu beachten: Die Spitzen im Programm erreichen 10dB über der VU-Meter Null-Anzeige.
(Habe ich selbst nachgemessen.)
Man tut also gut daran, die VU-Meter Null-Anzeige so einzustellen, daß diese Spitzen noch ohne
Sättigungs-Probleme aufs Band kommen.

Kurzzeitige Übersteuerungen sind (meistens) nicht hörbar, es sei denn sie treten bei sehr reinen Instrumenten
(Flöte) oder Chorgesang auf. Hier ist das Ohr schon sehr empfindlich, und hört sofort, wenn Verzerrungen auftreten.

Eine Einstellanleitung (Revox A77) aus den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts empfiehlt, das VU-Meter so einzustellen, daß
die Null-Anzeige 6 dB unter der 3% Klirrfaktor-Marke liegt.
Abgesehen davon, daß es einen erheblichen Meßaufwand (steilflankiges 1500Hz Filter) erfordert, den 3% Punkt
zu ermitteln, ist mit Bändern von heute - siehe oben zur Bänderfrage - der 3% -Punkt manchmal durch mangelnde
Aussteuerungsfähigkeit der Aufnahmeverstärker  gar nicht erreichbar.
Das heißt der Aufnahmeverstärker kann das Band gar nicht in die Sättigung treiben sondern begrenzt vorher.

Besser ist es, sich hier an einem echten Pegel zu orientieren z.B. 257 oder 320 nWb/m und das Gerät darauf einzustellen.
Dann ist man automatisch auf der sicheren Seite bezüglich Klirr und Fremdspannungsabstand.
Wird übrigens auch in der revidierten Einstellanleitung für A77 so beschrieben.


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