Pievox Information   Über die Entzerrung bei Tonbandgeräten
 


            Was ist ein "Bezugsband":

Dieser Begriff hat zwei grundsätzlich verschiedene Bedeutungen:

Ein Bezugsband ist nach DIN ein von einem namhaften Hersteller produziertes Tonband mit genauen Aufnahmen des magnetischen Flusses
für eine Norm Geschwindigkeit

1. Ein Bezugsband muß folgende Teile enthalten
1. Bezugspegel
2. Teil zur Spalteinstellung
3. Frequenzgang  mit zwei Wiederholungen
und

2.  Ein leeres Band mit bestimmten sog. elektroakustischen Eigenschaften, quasi ein "Normalband" innerhalb enger Toleranzen,
das als Richtwert für die Produktion von Magnetband zur Verwendung in Rundfunk- und anderen Studios gilt.

Wenn eine Bandmaschine aufnahmemäßig auf das "Normalband" eingemessen ist, kann sie mit allen Band-Chargen ,
die in Anlehnung an das "Normalband" produziert sind, ohne Änderung und Neueinmessung verwendet werden.

Für den Amateuer ist dieser zweite Aspekt ohne Wert, da er meistens ein Band verwendet,
das von den  sog. elektroakustischen Eigenschaften des "Normalbandes" abweicht.

Der Hauptanwendungsfall und das Erfordenis für ein Bezugsband ist für Entwickler von Tonköpfen und Wiedergabeverstärkern.
Denn damit kann geprüft werden,  ob der Wiedergabeverstärker und der Wiedergabekopf einen linearen  Verlauf  der Wiedergabe
erzeugen

Braucht man zur Justage z.B. nach Köpfewechsel ein Bezugsband ?
Nein - Das ist auch so ein Mythos.

Nach einem Wechsel des Aufnahme-  und/ oder  Wiedergabekopfs - oder zur Routine kontrolle

1.  Einstellung  des Wiedergabepegels
 M
an benötigt ein Band mit einer definierten Pegelaufzeichnung
z.B.  257nW/m  für Revox  oder 200nWb/m für allgemeine  Amateur NAB  Geräte.
Im Profisektor verwendet man  320nWb/m oder 510 / 514 nWb/m  als Referenzmagnetisierung.

2.  Einstellung  der Spaltlage  des Wiedergabekopfs
Man benötigt ein Band mit einer genauen 10kHz Aufzeichnung mit Pegel ca. 10dB unter dem Referenzpegel.
Die Entzerrung spielt dabei keine Rolle, denn die Spaltlage ist bei IEC / DIN und NAB  gleich.

Mehr braucht man nicht, denn der Frequenzgang ist in der Regel (außer bei paar Jap Geräten im Bereich hoher Frequenzen) nicht zu justieren.

Der "nutzbare" Frequenzgang wird dann in einem zweiten Gang
durch Justage von BIAS  us  Rec. EQ  auf die verwendete Bandsorte  eingestellt.