Welligkeit unter +/-0,5dB
Der leichte
Abfall bei 20kHz ist bereits in der Direkt -VorBand-Messung vorhanden
und
stammt von der verwendeten ext. Soundkarte Aureon 5.1 USB
Das ist doch besser als das, was da vorher angeboten wurde.
Stimmt das so?
Was bestimmt oder
begrenzt die erreichbare Genauigkeit bei der Justage ?
- Bandlaufpfad:
Je gleichmäßiger und linearer, desto "stiller" also ohne
Bandlängsschwingungen kann sich ein -
nichtverkrümmtes - Band über die Köpfe bewegen
- Thermische- und Langzeitstabilität der
Verstärker und des Oszillators sowie der Einstellpotentiometer
- Tonköpfe
Stabilität und Dauerhaftigkeit der Justage
- Sauberkeit des
Bandlaufpfad: Ablagerungen sind
Reibungspunkte
Man muß sich
die mechanischen Dimensionen, auf die es hier ankommt, vor Augen
führen, um zu verstehen, daß
es sich bei
der Amateur -Tonbandtechnik um ein "geht gerade noch mit
vertretbarem Aufwand " handelt !!
Die
Wellenlänge einer 10kHz Sinuswelle bei 19cm/s beträgt 19um.
Soll die Phasengenauigkeit der Kanäle auf 20grd übereinstimmen,
bedeutet
das eine erforderliche Einstellgenauigkeit von 1
Mikrometer = 1/1000 mm, die über eine gewisse Zeit auch stabil bleiben
soll.
Da darf man
die Köpfe zum Putzen nicht hart anfasssen...
- Und letztlich:
Das Band selbst
Auch Bänder
für Rundfunk-Anwendungen unterliegen Toleranzen.
Nur daß diese
festgelegt sind. Somit durfte z.B. nur geliefert werden,
was noch im Bereich der Spezifikation lag.
Beim PER 525
und EMTEC PER 528 habe ich im Datenblatt gefunden:
Schwankung der
Empfindlichkeit (bei 1kHz) innerhalb der Rolle +/-
0,25dB - von Rolle zu Rolle +/- 0,5dB.
Bei
Scotch 206, 207, 215, 222, 223, 224, 263 und 264 habe
ich in den Datenblättern gefunden:
Schwankung der
Empfindlichkeit innerhalb der Rolle +/-
0,25dB - von Rolle zu Rolle +/-1dB !!
Und wie sieht es bei
anderen (Amateur-) Bändern aus?
Richten sie
sich auf größere Toleranzen ein, denn von den Herstellern
ist nichts veröffentlicht.
Nur die
Zielmarke, also was angestrebt ist, ist aus dem Datenblatt zu
entnehmen.
Das Produkt
weicht in der Regel ab. Ist ja auch klar. Es ist kein Maggi
oder Leberkäse, der immer gleich kommt.
Wenn der Guß
auf dem Träger ist, läßt sich nichts mehr korrigieren.
Dann ist das Band so wie es ist.
Meßmethoden und ihre Eignung
Meine
Erfahrung ist: Je genauer die Anzeige ist - oder vorgibt zu sein,
denn die letzte Stelle der Digitalanzeigen ist potentiell falsch! -
desto mehr
bemüht man sich, genau zu justieren und tappt in die Falle,
daß es zwar in dem Moment mit genau diesem Band stimmt,
mit einer
anderen Rolle nicht mehr.
Generell gilt:
Immer nur die
Meßtechnik angeschlossen halten am Tonbandgerät.
Keine
Stereo-Anlage und Tuner und andere Masse- und
schutzleiterbezogenen Geräte, ansonsten treten Brummschleifen auf, die
zu
Meßfehlern führen.
Die hier
abgebildeten Meßgeräte sind in meinem Besitz, keine irgendwo
zusammengesammelten Bilder.
Die Meßgeräte
sind in bestem Zustand und werden auch betriebsfähig gehalten.
Analoge
Meßmethoden Der
Zeiger beruhigt die Nerven.
Bruel &Kjaer 1023
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Bruel &Kjaer
2425 Audio mV Meter
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Digitale Meßmethoden: die
brutal Genauen
Pegelsender Siemens
K3500
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Präzisionspegelmesser
Wandel und Goltermann PMP 20
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Computergestütze Meßmethode wie oben abgebildet mit Soundkarte
Vorteil |
Nachteil - Kritik
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Grafische Darstellung
der Meßergebnisse und leichte Archivierbarkeit |
Sehr anfällig
für Störeinstreuung durch Schutzleiter des PC / Notebook |
Billig, da die
Rechenleistung auf jedem Computer vorhanden ist
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Sehr anfällig für
Fehlbedienung, da viele Menuepunkte versteckt sind |
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Die Software kann
einen zum Wahnsinn treiben, wenn wieder mal alles abstürzt. |
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Sehr abhängig von der
Genauigkeit der Soundkarte |
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Langsam, wenn man den
kompletten Sweep abwarten muß um ein Detail
bei z.B 10kHz zu sehen
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Keine Absolutmessung
da die Soundkarten nicht kalibriert sind (mV-FS Wert)
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Resume:
Die Frage
gestellt: Ist es unter Berücksichtigung der eben erwähnten
Fakten überhaupt sinnvoll, ganz genau justieren zu wollen?
Ich rede nicht
der Schlamperei das Wort, möchte aber auch keine
falschen Hoffnungen nähren, es gäbe da irgendwelche Wunder.
Gibt es nicht
hier.
Man kann sich
die Zeit vertreiben und die Maschine für ein kurzes Stück
Band auf 1/10dB genau einstellen.
Man muß aber
wissen, daß dies nur ein Glasperlenspiel war, und jedes
andere Stück Band - auch der gleichen Sorte -
etwas anders
laufen wird. Nicht hörbar ... aber für den
Fanatiker scheinbar unerträglich.
Dennoch einen
Gedanken Wert: Was passiert letztlich mit dem Band?
Es wird über
Lautsprecher abgehört.
Und jetzt kann
man die Frequenzgangskurve eines Lautsprechers im
Abhörraum dem Toleranzschlauch des Bandes gegenüberstellen,
dann werden
die paar 1/10dB des Bandes zur Randerscheinung.
Deshalb rate ich zur Entspannung,
was die Meßwerte angeht.
Lassen Sie
sich nicht verrückt machen von Leuten, die erzählen, sie
hätten die Geräte auf +/- 0,1dB gepegelt und der
Frequenzgang
dient als Meßlatte für die gerade Linie.
Die
beschriebenen Fakten lassen einen stabilen Frequenzgang von +/- 1dB
im mittleren Frequenzbereich
und +/-
2dB an den Extremen als recht gut erscheinen.
Die ober erwähnte
Maschine ist übrigens die Studer A80R .
Nochmals: Was passiert letztlich mit dem Band?
Es wird über
Lautsprecher abgehört.
Und jetzt kann
man die Frequenzgangskurve eines Lautsprechers im
Abhörraum dem Toleranzschlauch des Bandes gegenüberstellen,
dann werden
die paar 1/10dB des Bandes zur Randerscheinung.
Wer mehr
verspricht als er einhalten kann, muß sich einen Aufschneider
nennen lassen.
Die
Tonbandgeräte-Hersteller, die mit Ihren Frequenzgängen in den
Prospekten glänzen
aber nicht
erwähnen, mit welchem Band gemessen und wie lange diese
Daten gelten, gehören in diese Gruppe.
Das ist
unlauter und führt heutzutage - wo man die Prospektaussagen
nicht mehr einordnen kann - dazu,
daß sie für
wahr und erreichbar gehalten werden. Und werden so zum
Problem.
Und wenn es genauer sein MUSS?
Dann muß man
die "einfache" Signalaufnahme verlassen und einen Umweg über die
Frequenzmodulation machen.
Damit läßt sich bei entsprechend aufwendiger Signalumwandlung eine
recht genaue und sogar quasi W&F freie Wiedergabe
erreichen.
Nachteil ist die erforderliche hohe Bandgeschwindigkeit von
1,524 m/sec (60 inches / second), die die Köpfe schnell
abnutzt.
Und
natürlich die begrenzte Laufzeit pro Spule.
Oder heute - eben Digitaltechnik.