Ernst Schmid Elektronik München:
Reparaturtips für Revox-Geräte Amplifier
Die angesprochenen
Punkte :
Allgemeine Tips
Messen statt vermuten - meine
Empfehlung zur systematischen Fehlersuche
Verbessern der Schaltung an der
Ruhestrom-Einstellung - das ist von Vorteil - im Falle, wenn das
Potentiometer den Schleifer-Kontakt verliert!.
Andere sinnvolle
Verbesserungen z.B
Einschaltverzögerung für Revox A50 / A78
und Neue Cinch / RCA
Buchsen einbauen
Vergrößern der Ladeelkos
: Soll / darf man in die Revox A50 /
A78 Netzteil-Elkos mit höherer Kapazität einbauen?
Spezialität der A50 - A78
Endstufe: Der schwimmende Nullpunkt
Lautsprecher-Relais
-
Welches ist das Richtige? Warum sollte man kein
"Leistungsrelais" verwenden?
Audio Verbindungskabel
unterbrochen - aber wo ?
Schalterbahnen
putzen
- Reinigen - statt zerstören !
Allgemeine Tips zum
Reparieren alter Geräte:
Vorsichtsmaßnahmen:
Elektrische
Geräte sind keine Bastelkästen für Laien.
Hier lauern erhebliche Gefahren,
da die Geräte für den Service durch Fachkräfte vorgesehen
sind.
Spannungsführende
Teile
sind evtl. NICHT geschützt oder abgedeckt. Auch nicht in
Geräten der Schutzklasse II (Schutzisoliert)
Deshalb:
Keine
offene Geräte eingeschaltet herumstehen lassen.
Vermeiden, in Geräten unter
Spannung zu arbeiten.
Und wenn es unumgänglich ist, an Geräten unter Spannung
zu arbeiten, mit höchster Konzentration arbeiten.
Keinen nebenrein
quatschen lassen oder telefonieren.
Immer
auch die ESD-(electro static discharge) Problematik im
Hinterkopf behalten, d.h. technisch sauber arbeiten.
Muß
im eingeschalteten Gerät an schlecht zugänglichen
Meßpunkten gemessen werden,
ist
es besser, anstatt durch einen Kurzschluß mit
der Meßspitze einen Schaden im Gerät zu setzen.,
die
Messung vorzubereiten, d.h. erstmal im
ausgeschalteten Zustand temporär eine Leitung am Meßpunkt
anzulöten
und
sorgfältig am anderen Ende die Meßspitze anklemmen und
mit einem Schlauch isolieren.
Dann
erst einschalten und messen,
Und
die juristische Seite - Wer Geräte für Andere repariert steht in
der Haftung, auch unter Freunden ..... das kann teuer
werden.
Meßtechnik
Ausstattung:
Muß: Analog Audio mV Meter - das ist dann der
Referenzpunkt, an dem alle anderen Werte gemessen werden.
Da
gibt es meine Favoriten HP400E, Bruel&Kjaer 2425 und
Sennheiser UPM550 - sind aber oft recht teuer.
Batteriebetriebene
Pegelmesser sind sehr gut, da sie keine Falschmessungen durch
Brummschleifen des Schutzleiters verursachen.
Digitale
Pegelmesser wie Wandel und Goltermann PMP20 sind auch gut
geeignet,
haben den Nachteil, daß man Spannungen immer
aus den angezeigten dB-Werten umrechnen muß.
Auch die Einstellung der Vormagnetisierung auf z.B -4,5dB
geht etwas umständlicher als bei einem Zeigerwerk.
Mein Tip für
die Sparfüchse
Ein Super- Universalinstrument für
DC und AC, Widerstände und
Meßmöglichkeit für Kondensatoren im Bereich 1n - 10uF ist das Unigor
U43 (p)
Man kann damit in
Schaltungen - mit einmal anklemmen - durch Tastendruck DC und AC
Werte messen.
Wechselspannung 10mV ist noch gut
ablesbar entspr. -40dBu
Den
roten Punkt habe ich aufgeklebt, um immer an das Ausschalten
erinnert zu werden.
Tongenerator
- auch möglich Computer (Notebook) mit guter externer Soundkarte
-
Ich verwende eine externe Terratec Phase 26,
sie ist recht linear von 20Hz -20kHz .
Weil Notebooks oft einen
Schutzleiter-Anschluß am Netzteil haben, der sich dann auch auf
den USB Anschluß bezieht,
entstehen zusammen mit weiteren (Meß)geräten
Brummschleifen, die beim Messen von kleinen Audiospannungen
stören.
Deshalb idealerweise die externe
Soundkarte über einen sog. "USB Isolator"
anschließen. Dann ist der Schutzleiterbezug unterbrochen.
Sauberes Werkzeug - Bithalter mit Magneten können bei Verstärkern
verwendet werden, an
Tonbandgeräten sind sie tabu!
Gut zu haben:
Oszilloskop
, Regeltrafo zum definierten Hochfahren nach Arbeiten an der
Endstufe.
Fehlersuche
Ein
schwieriges
Feld für Laien, aber auch Fachleute haben damit oft ein
Problem.
Denn
man muß die Schaltung wirklich verstehen, und
das ist bei Gegenkopplungen und Rückführungen
und
der oft verwirrenden Darstellung in der Schaltplan-Zeichnung oft
recht schwierig.
Ich behelfe mir, wenn mehrere
Gegenkopplungspfade die Funktion schwer abschätzbar machen, mit
einem
Simulationsprogramm
wie LTSpice, hier kann man dann die gleiche Schaltung zweimal
anlegen mit
1.
Originalwerten und in der 2. Version nebendran kann
man Veränderungen vornehmen und die Differenz anzeigen lassen.
Man kann dann Auswirkungen und
Funktion der Schaltelemente an dieser Stelle verstehen
und evtl. Einflüsse beim Fehlen
oder Verändern der Werte beobachten und mit dem
konkreten Fehlerbild vergleichen.
Reparatur an alten Geräten
hat als oberstes Denkschema für Ursachen : Gealterte Bauelemente !
D.h.
Werte der Bauteile außer Toleranz oder höhere ESR Werte oder
Kurzschluß bei Kondensatoren.
Auch
Transistoren können altern und verlieren Stromverstärkung,
besonders die Plastikgehäuse-Transistoren sind betroffen.
Auch zu Bedenken
ist, daß Geräte, die z.B. Digital-Elemente (TTL-ICs ) enthalten
und in den ersten Jahren der Digitaltechnik
1970
+++ gebaut wurden, eventuell nicht diese - erst später als
erforderlich gesehenen Blockkondensatoren - eingebaut haben.
Diese
Geräte laufen jahrelang störungsfrei bis .... irgendein
Element verändert sich, und erzeugt Störungen im
Digitalteil.
Z.B B77 Steuerungsplatine.
Methodische Fehlersuche als Ziel
Zum Beispiel: Ein Verstärker knackt nach bestimmter Zeit auf
einem Kanal
Hier kann man die vermutete
fehlerhaft funktionierende Stufe überbrücken (Eingang und
Ausgang abtrennen)
und
den Verstärker ohne diese Stufe dann testen.
Wenn
der Fehler dann nicht mehr auftritt ist das ein positiver Beweis
- hier ist der Hund begraben.
Auch Service Unterlagen fallen
nicht vom Himmel, sondern sind Menschenwerk, damit enthalten sie
einige Fehler.
Auch
renomierte Firmen sind davor nicht gefeit.
Z.B.
in der Revox PR99 Service-Anleitung, Abteilung
Wiedergabeverstärker sind wohl durch das Umzeichnen
die
Wertangaben der Widerstände an den Emittern vertauscht worden.
So würde das nie funktionieren.
Oder
es sind Leitungsverbindungen falsch eingezeichnet oder vergessen
worden.
Also
auch an diese Möglichkeiten denken.
HF-Schwingungen können
entstehen dúrch Kapazitätsverlust bei Kondensatoren, die HF
Stabilität bewirken sollen.
Diese
HF-Schwingungen ziehen sich
dann durch das ganze Gerät und bewirken eine sogenannte
Handempfindlichkeit
d.h.
die Annäherung der Hand oder Berührung verändern den Fehler.
Hatte
mal den Fall: Der Revox A50 Vertärker brummt auf
einem Kanal leise.
Bei der Routinekontrolle zeigt sich beim Einstellen
des Ruhestroms ein seltsames Verhalten:
Der Ruhestrom sprang von 5mA
auf 50mA. Grund für den Sprung war, daß beim Überschreiten der
5mA die Endstufe instabil wurde und
HF
Schwingungen produzierte, die den Ruhestrom sofort auf 50mA
ansteigen ließen.
Und Verursacher der Instabilität war ein 0,1uF
Kondensator an der 42V Leitung auf der Platine gegen GND, der
einen 97 % Kapazitäsverlust hatte.
Messen statt vermuten
Man
muß
im Hinterkopf behalten, jede Messung beinflußt die
Schaltung, denn das
Meßgerät ist nicht unendlich hochohmig,
und die
Meßleitungen haben eine Kapazität und sind in der
Regel nicht abgeschirmt, sind also Antennen und fangen
Brumm auf.
Muß
man an unzugänglichen Stellen etwas
Messen, kann man dort am Meßpunkt eine Leitung anlöten und den
Meßpunkt herausführen.
In
stark gegengekoppelten Schaltungen ohne
Spannungsangaben kann man Details
durch eine Simulation
mit LTSpice herausarbeiten und
in der realen Schaltung vergleichen.
Denn
jede Schaltung hat ihre Fixpunkte, Spannungsteiler etc.
von denen ab sich die Verhältnisse aufbauen.
Reparaturen an Audio
Endstufen
Erfahrungsgemäß
sind
bei einem crash hier ALLE Transistoren der Ausgangsstufe
überlastet worden.
Deshalb
mein Rat, nicht Einen nach dem Anderen, sondern ein Aufwasch -
neu Bestücken.
Zweckmäßg ist das Hochfahren
der reparierten Endstufe (ohne Lautsprecher !!!)
mit einem Regeltrafo
unter Beobachtung der Netz-Stromaufnahme und Kontrolle ob sich die
Endstufe sauber auf Mittelpunkt einregelt.
Wenn die
Netz-Stromaufnahme beim Anfahren der Netzspannung
hochschießt, ist noch Handlungsbedarf,
auch wenn die Ausgangsspannung an einer
Versorgungsspannung ( + oder - ) hängen bleibt .
Potentiometer für
die Mittenpannung und den Ruhestrom
Hier
ist es nicht mehr nur mit einem Ersatz der Potentiometer für den
Ruhestrom getan,
hier empfehle ich sogar für alle Verstärker, in
denen das Potentiometer als variabler Widerstand in einer sog.
"Vbe Multiplier Schaltung "
benutzt
wird, oder rein als Potentiometer, eine Schaltungsänderung
einzubauen.
Kostet fast nichts und spart im
Fehlerfalle viel Geld und Arbeit.
Die folgenden Schaltungen bilden nur das Prinzip
ab, mit dem die Gefahr für die Ausgangs- und Treibertransistoren
gebannt wird,
die durch den Querstrom-Anstieg entsteht, wenn der
Potentiometer Schleifer abhebt oder durch Schmutz etc.
unterbrochen wird.
Schaltung
Ruhestrom 20mA |
Schaltung Pot Schleifer offen = Querstrom 3,5A |
|
|
Verbesserung
durch
Einfügen von R3 |
Verbessererte
Schaltung Pot Schleifer
offen = Querstrom nA |
|
|
Diese
Sicherheitsüberlegung gilt übrigens auch für Potentiometer in
Netzteilen und Spannungsreglern.
Auch hier kann durch Verlust des Schleiferkontaktes eine für die
angeschlossene Schaltung zerstörerische Wirkung durch
Überspannung erfolgen.
Das Potentiometer also immer so in die Schaltung einplanen, daß
es, wenn der Schleifer abhebt, zu einer sicheren niedrigeren
Spannung regelt.
Denn irgendwann ist das der Fall.
Gleichrichter
und Brückengleichrichter aus Einzeldioden
Im
Netzteil wird oft zur Minderung des Abschaltburst jede Diode mit
10nF evtl. auch 0,1u genügender (2x U ac) Spannungsfestigkeit
direkt an den Anschlüssen der Gleichrichter die Dioden
überbrückt.
Wobei es hier einen High-End Mythos gibt, der
behauptet, man würde den "Klang " von schnellen Gleichrichtern
hören.
Ich kann nicht von "weggezogenen Vorhängen"
und ähnlichem Bullshit berichten.
Meine Forschungen haben einen anderen
Zusammenhang ergeben:
Beim Abschalten des Ladestroms -
wenn die Trafospannung wieder unter die Spannung des Elkos
sinkt,
entsteht mit der Streuinduktivität des Trafos ein
Resonanzkreis, der eine gedämpfte Schwingung anregt.
Ein einfacher Kondensator über den Gleichrichter verschiebt
nur die Frequenz der Schwingung und kann
sogar kontraproduktiv wirken, denn mit niedriger Frequenz
kommt man mehr in den Arbeitsfrequenzgang des Verstärkers.
Die Lösung ist ein sogenannter Snubber, eine angepaßte
Kombination aus Widerstand und Kondensator.
Wobei der Widerstand über den Kondensator
die Schwingung dämpft, indem er Energie entzieht .
Ganz Ideal wäre eine sanft abschaltende Gleichrichter-Diode,
die keinen Abriß-Impuls erzeugt.
Elkos (Aluminium und
Tantal) ersetzen
Am
einfachsten erkennbar und meßbar sind totaler Kapazitätsverlust
und Kurzschluß.
Schwieriger
zu erkennen sind erhöhte Werte des Restwiderstandes (ESR) und
Leckströme im 10 -100uA Bereich.
Die
Folge von Leckströmen: An Schaltern treten Knackstörungen auf
und Arbeitspunkte der Schaltung verschieben sich.
ESR Werte spielen bei Koppelkondensatoren
eigentlich keine Rolle, denn die Ströme durch die Kondensatoren
sind so gering
und in der Regel sind die Kapazitäten so groß
dimensioniert, daß auch 50% Kapazitätsverlust noch keine -
oder gerade meßbare
Veränderung ergibt. Was auch dem
angeblich audiophilen Kondensatorhören am stärksten
entgegenspricht.
Der Hauptanwendungsfall für low-ESR
Kondensatoren sind Schaltnetzteile. Hier entsteht dann
tatsächlich weniger Wärme. Aber sonst auch nichts.
Kein besserer Klang.
Im Gegenteil können "moderne" Kondensatoren
mit geringen ESR Werten neue Probleme erzeugen:
Denn :
Manche
Audio-Schaltungen sind kapazitiv belastete Emitterfolger, die
nach dem Einbau neuer Kondensatoren schwingen, da die
neuen
Kondensatoren (audio grade) geringere Rest-Widerstände besitzen
und deshalb die Emitterfolger instabil werden lassen.
Die
Leiterbahnen wirken wie gedruckte Spulen und je nach Anregung
werden Brummbursts erzeugt, die dann
in
anderen Schaltungsteilen gleichgerichtet werden und zu Brumm-
und Knister-Störungen werden.
Folienkondensatoren:
Auch
diese altern und können sowohl Kapazität verlieren - als auch
höhere Kapazitätswerte annehmen. Selten aber selbst erlebt.
Da man die
Kondensatoren in der Schaltung kaum messen kann, lötet man zum
Messen den Kond. aus.
Dabei
kann es passieren, daß der Kondensator durch die Hitze des
Lötens "geheilt" wird, indem
Anrisse
der Beläge wieder kontaktiert werden. Beim Messen verhält er
sich dann kurzzeitig normal.
Wird
er wieder eingebaut, kann nach einiger Zeit der alte Riß wieder
wirksam werden.
Besser
also ersetzen durch gleichen Wert.
Keramikkondensatoren gelten als
unverwüstlich - aber auch hier gibt es Ausnahmen. Ich habe hier
aus einem Gerät zwei braune Kerkos
die wie Mikrophone wirken. Das war auch
auch die Fehlerbeschreibung : Klickstörungen. Immer wenn man den
Drehschalter betätigt hat,
wurde das Rasten der Schalterkugel durch die
"Kondensator-Micros" in den Audiokanal eingespeist.
Transistoren und IC´s ersetzen:
Das
kann ins Auge gehen.
Denn,
obwohl nach Datenblatt die modernen Halbleiter
vergleichbar oder "besser" sind,
können
dadurch Effekte auftreten durch das Schaltungs- und
Platinenlayout, die darauf nicht vorbereitet waren.
.
Dann
schwingt die Schaltung auf hoher Frequenz (bis in den MHz
Bereich) und ist nur mühsam zu beherrschen.
Die
Folge: An Schaltern treten plötzlich Knackstörungen auf und
Arbeitspunkte verschieben sich.
Wenn Ersatz nötig ist- immer die gleiche
Stromverstärkungsgruppe einsetzen. Also nicht BCxyz "C" statt
BCxyz "B" !
Die Regel "Viel hilft Viel" gilt hier
nicht !
Spannungsregler
benötigen keramische Kondensatoren (0,1uF) direkt am Eingang und
Ausgang,
OPs
ähnliche Kondensatoren über die +V und -V Pins
gegen GND .
Schaltungsfehler und Designfehler verbessern:
Ja, wer bin ich, daß ich mir erlaube, in
Revox Geräten Designfehler zu vermuten?
Na ja,
1. Auch die Ingenieure bei Studer waren
Menschen
2. Es gab mit der damals "neuen" Technik
(Transistorschaltungen und erste ICs) keine
Langzeiterfahrung
Und so haben manchmal ICs auf den Platinen
keine Stützkondensatoren (B77 Tape drive control)
oder der Emitterfolger als Spannungsregler
keinen Kondensator gegen Schwingungen. Man wußte es einfach
nicht.
Aber heute kann man einfach diese
Kleinigkeiten nachrüsten.
Eine andere Nummer ist die fehlende
Beschaltung von 2 Pins des einzigen ICs im Revox A76 Tuner
Dieser Fehler hat mich schon lange
genervt. Er trat nur am geschlossenen Gerät und nach ca.
2... 4 Stunden auf.
Wenn das Gerät offen war lief es klaglos 12
Stunden. Werde dazu einen Bericht verfassen, denn das Ganze war
wirklich
sehr Zeitraubend und
ein Paradebeispiel,
wie das Ignorieren einer Hersteller-Vorschrift - Alle unbenutzen Pins sind an GND zu legen -
im ungünstigsten Falle sich spät auswirkt.
Der Fehler war sicher bei
der Produktion bereits im
Gerät, nur dauert der Probelauf des
fertigen Gerätes
keine 4 Stunden ....
Und
warum andere A76 Tuner trotz der fehlenden
Pin-Anschlüsse diese Auswirkung nicht haben
ist in der Streuung der
IC Produktion
begründet, manche
/ die meisten
Exemplare haben
einen größeren
inneren Ableitstrom
, damit tritt
die Aufladung der /
des offenen
Pins nicht
auf.
Nichts desto trotz: Die Hersteller-Vorschrift
- Alle
unbenutzen Pins sind
an GND
zu legen - wurde
nicht befolgt
- also
Designfehler.
Revox Verstärker A50
Fehler: leises Brummen auf einem Kanal
Vorsorglich wurden die
Elkos
auf beiden Endstufen erneuert, aber ohne Erfolg.
Übrigens waren alle Kapazitätswerte der Elkos
noch in der Toleranz! Auch die
Potis zu Einstellung des Ruhestromes und der Mittenspannung
wurden ersetzt.
Auffällig war,
daß sich bei
dem
brummenden
Endstufenkanal der Ruhestrom nicht mehr richtig einstellen ließ.
Aus der Minimalstellung sprang der Ruhestrom
sofort auf über 50mA.
Die Ursache für dieses Verhalten ist, daß die
Endstufe schwingt, wenn die Leistungstransistoren durch den
Ruhestrom in den
Verstärkerstromkreis eingebunden werden.
(Phasenrand usw.)
Die Endstufenplatine war aus einer sehr
frühen Serie, Printmaterial Epoxy, Stempel 1971
Deshalb fällt mein Verdacht auf die vier
roten WIMA 0,1 uF- und tatsächlich, einer der Wima´s hatte 97%
Kapazitätsverlust: 3,3nF statt 100nF-
offenbar ist die Kontaktfläche innen
abgerissen.
Nach dem
Ersetzen der Wimas - vorsorglich gleich alle vier - ist die
Endstufe wieder sauber, Ruhestrom und Mittenspannung lassen
sich einwandfrei einstellen.
Die spezielle Schaltung des schwimmenden
Nullpunkts bei A50 / A78 und A722
hat den Vorteil, daß im Falle eines Leistungs-Transistor-Durchbruchs
der Lautsprecher nicht abraucht.
Nachteilig ist, daß im Falle, wenn die Ladekondensatoren in der
Kapazität unterschiedlich werden, ein Brumm am Ausgang
auftritt,
da die Brücken-Symmetrie für die Brummspannung an den
Elkos verschoben ist.
Es hilft dann nur der Ersatz der Elkos nach Möglichkeit
paarweise ausgemessen.
Elkos mit voller
Spannungsfestigkeit (100V) sind zu empfehlen - keine
größeren Kapazitäten, die braucht es nicht.
Soll / darf man Lade-Elkos mit
höherer Kapazität einbauen? Hier
muß man wissen, was man macht.
Was passiert beim Einschalten, wenn man die Netzteilelkos vergrößert ?
größere Stoßströme für die Gleichrichter
Der Spitzenstrom der
Gleichrichter für Kondensatorlast ist aber begrenzt -
siehe Datenblattauschnitt weiter unten
größere Stoßströme in der
Trafowicklung
Die Trafowicklung wird wärmer
höhere und länger- dauernde
Magnetisierung der Kernbleche des Trafos (Sättigung)
Was zur Permanetmagnetisierung der
Kernbleche führen kann und der Trafo dann brummt. Na
sowas ???
höhere Ströme in den
Leiterbahnen.
Was dann auch zu erhöhtem
Brumm führen kann durch den größeren Spannungsabfall, den
die größeren Ladestromspitzen erzeugen .
Auf manchen Internetseiten von
selbsternannten "Profis" wird mit
blumigen Sprüchen und Versprechen zur Vergrößerung
der Ladekondensatoren geraten. " .. mehr
Bass-Fundament und Bühne - Blahblah..."
Tatsache ist, und das kann mit dem hier unten erwähntem
Link nachgeprüft werden,
ist damit eher eine Gefährdung des Gleichrichters und
des Trafos verbunden.
So mancher High-Ender Enthusiast, der seine
Netzteil-Kondensatoren (teuer) vergrößert hat,
beklagt anschließend ein Brummen des Trafos.
Die Ursache ist: Durch die größeren Ladeströme und
Stromspitzen beim Einschalten
wird das Eisen des Trafokerns so stark magnetisiert und
in die Sättigung getrieben.
Auch die Elkos selbst werden durch die Stoßströme beim
Einschalten nicht gerade geschont.
Aus technischer Sicht
ist also von der Vergrößerung der Ladekondensatoren
abzuraten.
Auf der Site
http://www.changpuak.ch/electronics/power_supply_design.php
finden Sie ein Simulationsprogramm für
Netzteil Gleichrichter.
|
Auf dieser Site kann man z.B. zur
Simulation des Revox A50/A78 Netzteils die
Werte anpassen:
Trafo sec 60V , 3A
Last: 400 Ohm
Storage Cap: (original sind 2x 5000uF in
Serie = 2500uF) und mit
"Calculate" das Diagramm erstellen lassen.
Man erkennt den Einschalt-Stromstoß ca. 17A
für die erste Halbwelle
|
Und
jetzt mal nur die Ladekondensatoren auf 2x
10.000uF in Serie = 5000uF vergrößern
Man erkennt : Der Einschalt-Stromstoß vergrößert
sich auf ca. 27A .
Das muß der Gleichrichter leistungsmäßig wegstecken,
(2,2A-Typ !! )
und der Trafo ist sicher in der Sättigung der
Kernbleche.
Auch am flacheren Anstieg der Gleichspannung über
3 Sinuswellen erkennbar, daß hier mehr gearbeitet werden
muß.
|
|
|
Weiteres Argument gegen diese Art
"Verschlimmbesserung" bei der Revox A50 und A78 ist
,
daß der Gleichrichter B80C2200 laut Datenblatt nur für eine
Kapazität kleiner 2500uF geeignet ist.
(2500uF : das sind zwei 5000uF Kondensatoren in Serie
- wie es hier in der Originalschaltung der Fall ist)
Man sollte die originalen Werte der Elkos bei
5000uF oder heute 4700 uF belassen.
Es ist durch den Einbau einer größeren Ladekapazität "kein
besseres Baßfundament" oder ähnlicher High-End-Käse zu
erwarten !
Wer das behauptet, der hat die Wirkungsweise eines
Verstärkers nicht verstanden, sondern will nur schwafeln.
Eine
höhere Spannungsfestigkeit
der Elkos ist hier dagegen sehr von Vorteil,
denn die Schaltungstechnik der A50 / A78 Endstufe ist so
ausgelegt, daß im Falle des Durchbruchs eines der
Leistungs-Transistoren (auf dem Kühlkörper)
nicht der gesamte Netzteilstrom dauernd über die
Lautsprecher geleitet wird und diese zerstört,
sondern bei der A50 / A78 wird dann einer der Netzteil-Elko
auf volle Spannung geladen, dann ist Ruhe.
Deshalb müssen die
Elkos in diesem Falle diese volle Spannung der
gleichgerichteten 60V vom Trafo (= ca. 85V) halten,
nicht nur die
normale Arbeitsspannung 42V ! Und da sind auch 63V
nicht ausreichend.
Weiterer
Punkt sind die Toleranzen
der Elkos : Die Schaltung ist empfindlich und erzeugt Brumm,
wenn
die
Werte der jeweils zusammen eine Siebung bildenden
Kondensatoren zu stark abweichen.
Die
grundsätzliche Toleranz -10 /+30%
der Elkos ist für eine Standard Netzteil-Schaltung kein Problem,
aber hier in dem Revox A50
und A78, in dem die Elkos mit der Endstufe
eine Brückenschaltung bilden
wirkt sich die
verschobene Balance der Kapazitäten als Brumm aus.
|
Deutlich
erkennbar ist das Brückenprinzip der
Endstufe.
Über die Widerstände R903 und 904 wird die
Gleichspannung über den Ladekondensatoren vom
Einfluß der Leckströme unabhängig.
Es ergibt sich ein "schwimmender " Nullpunkt.
Im Falle des Durchbruchs eines 2N3055 lädt sich der
ensprechende Elko der Gegenspannung auf volle 84V
auf.
Z.B. hat Q505 Kurzschluß
lädt sich einfach C907 über den Lautsprecher.
Fertig.
|
Minus
10%
/ + 30 % als Toleranz - das ist heftig.
Beim Einsatz in der Schaltung des Revox A50 A78
sollten die Netzteil-Elkos pro Kanal gepaart werden.
|
Um den Brumm durch Unterschiede in der Kapazität der
Ladeelkos
minimal zu halten,
ist es zweckmäßig die Elkos auszumessen und gepaart
mit max 10% Tol einzubauen
100V
Spannungsfestigkeit der Elkos
halte ich heute für essentiell,
um im Schadensfall eines Transistors die
Lautsprecher nicht zu gefährden.
Daß im Original nur 50V Elkos eingebaut
wurden, könnte eine Designschwäche sein,
oder ein techn. Kompromiß.
Evtl.
gab
es 1967 keine 100V - Elkos in dieser
Baugröße.
|
Hier mein Revox A50 Verstärker,
Version 2 (ohne LS-Sicherungen) mit neuen Elkos
und Pievox Lautsprecher-Einschaltverzögerung
Ich wollte kein Gebastel
mit Schrumpfschlauch und Kabelbindern in meinem Revox A50
Das Resume:
Man
sollte
die originalen Werte der Elkos bei 5000uF oder heute
4700 uF belassen,
anstatt
das ganze Gerät zu gefährden für ein Versprechen des besseren
"Bass Fundaments".
Meine
Meinung
dazu:
Wer
Derartiges
verbreitet,
hat die Funktion eines Verstärkers nicht verstanden.
Oder
verfolgt ein rein kommerzielles Interesse des Verkaufens, und
nimmt die Beschädigung der Kundengeräte in Kauf.
Die Prüfung der fachlichen Kompetenz dessen, der derartige
Dinge vertreibt, wird Überraschungen zu Tage fördern.
100V Elkos sind heute in der
Baugröße die Regel und leicht erhältlich, und ein
Ersatz des Tieftöners einer Box ist in jedem Falle teurer -im
Falle x !
Die
Einschaltverzögerung für den Revox A50 und A78
Meine Erfahrung mit Verstärkern OHNE Einschaltverzögerung ist,
daß mir bisher zweimal die Sicken der Baßlautsprecher gerissen
sind.
Nach diesen teueren Reparaturen der Chassis habe ich für meine
A50 Verstärker und andere Endstufen
Einschaltverzögerungen entwickelt und nachgerüstet.
Eine Version dabei ist für den Revox A50 und A78 optimiert. Es
braucht hier wegen des "schwimmenden Nullpunktes" - siehe
weiter oben - keine DC Überwachung.
Wichtig ist hier:
1. das Relais - näheres dazu weiter unten
2. schon auch das Aussehen
Ein Gebastel aus Schrumpfschlauch und
Kabelbindern wollte ich nicht in meinen A50 Verstärkern sehen.
Neue
Cinch / RCA Buchsen einbauen
Das ist nicht nur eine Sache des besseren Aussehens ..
Etwas mehr Abstand der Buchsen ermöglicht klemmfreies
Einstecken auch von Steckern mit 12mm (Neutrik)
Zudem sind die Pievox Ersatz-Cinchbuchsen gegen Verdrehen
gesichert, indem die Buchsen in das Plättchen sorgfältig und
hart geklebt sind.
Von anderen Lieferanten erhalten sie nur Teile zum
selberbasteln, hier ein einbaufertiges Ersatzteil !
Bisher in folgende Revox Geräte installiert:
A50, A76, A77, A78,
B77, B710, B750, B760, B780, B739
G36 und andere Revox Geräte, die diese
"Hosenträger"-Cinchbuchsen eingebaut haben.
Ein
Einbaubericht wäre hier Neue Pievox -
Cinchbuchsen in Revox A50 und A78
Neue Pegel-Vorregler Potentiometer:
Mit den Jahren zerfallen die von Revox eingebauten
Potentiometer durch Korrosion.
Potentiometer der ursprünglichen Bauform gibt es nicht
mehr.
Meine Ersatzlösung ist hier vorgestellt:
Einbaubeschreibung
A50 / A78 Pegelvorregler
Braucht man ausgemessene
Transistoren für den A50 / A78?
Bei der Konstruktion und dem Bau des Revox
A50 / A78 wurden keine Halbleiter
ausgemessen.
Auch die postulierte Schwingneigung gehört in
das Reich der Fabel.
Vom Vergrößern der Ladekondensatoren rate ich
ab. Aus Gründen die oben beschrieben sind.
Die
Wirkung von Bypaß-Kondensatoren halte ich - und nicht
nur ich - für nicht wirklich hörbar.
Ich kann mir auch technisch nicht vorstellen,
daß eine kleine Kapazität, parallel geschaltet zu einer großen
Kapazität,
über die im Audio-Frequenzband so gut wie
keine Spannung abfällt !!! , eine "klangverbessernde"
Wirkung haben soll.
Das ist in meinen Augen und Ohren
Voodoo und Beutelschneiderei übelster Sorte.
Wäre
tatsächlich hier eine Wirkung, hätten renomierte
Meßgerätehersteller wie Rohde & Schwarz, Wandel &
Goltermann
oder
Hewlett Packard diese Bypaßkondensatoren verwendet.
Die Revox A50 und A78 sind
robuste Verstärker für den Hausgebrauch.
Anpassung an Kopfhörer
Wem - beim Revox A50 - der Brumm und das
Rauschen auf der Phonesbuchse zu groß ist,
kann mit einfachen Mitteln eine in der A78
eingeführte Schaltungsergänzung einbauen:
Zwei Widerstände zu
je
47 Ohm an den Phones
Buchsen über die Kanäle ergibt ca. 4 dB weniger Brumm
bei Verwendung von 32 Ohm Kopfhörern,
bei 600 Ohm Kopfhörern
sogar 13dB weniger Brumm und Rauschen.
Ein Tip
noch für die A50 :
Wenn der Verstärker mit gedrückter "Tape-
mon"-Taste eingeschaltet wird,
werden die Ausgangskondensatoren C206 und C226 der Filter-Emitterfolger nicht geladen.
Das ergibt dann ein "Plopp" Geräusch, wenn
die "Tape mon"- Taste ausgelost wird.
Durch einen
zusätzlichen Widerstand pro Kanal an der Tastenplatine kann
dieser kleine Designfehler der A50 behoben werden:
PDF mit Foto des Einbau-Platzes der
Widerstände: Bitte Mail an "info at pievox.de"
mit Betreff Patch für A50 Tape Mon.
Annekdoten zum A50 (selbst
erlebt in den Jahren 1968 -1971).
Der
A50 war vorgestellt und es kam von Kunden immer wieder die
Frage auf, ob denn die Endstufe
- wie bei anderen Herstellern auch beworben -
kurzschlußfest wäre.
Das war aber bei der ersten Version des A50
(mit den Lautsprecher-Sicherungen unter der Klappe) nicht der
Fall.
Somit ging an den Entwickler die Weisung:
Endstufen kurzschlußfest machen.
Die Änderungen auf dem bestehenden und festen
Platinenformat unterzubringen war nicht einfach. Alles
kleiner und enger .
Ausprobiert - an Widerständen funktionierte
alles wunderbar.
Dann kam die Vorfühung mit den Revox
Lautspechern auf der Messe und es kam bei größerer Lautstärke
nur noch krächzen.
Die Strombegrenzung wirkte durch die
Phasenverschiebung von Strom und Spannung durch die
Frequenzweichen zu früh und
reduzierte die Leistung.
Also nochmal auf den Labortisch .....
Zudem erhielt der A50 Version2 einen
Thermoswitch, der bei ca. 80 grd. Temperatur der
Kühlfläche die Verstärkung reduziert.
Bei den A78 Endstufen wird durch den
Thermoswitch der Endstufenkanal komplett abgeschaltet.
Überlegungen zum Lautsprecher-Relais
Mein
Statement
: Ein Leistungsrelais ist für den Lautsprecher-Ausgang nicht geeignet .
Warum nicht? Der Verstärker hat doch 100W - sagen sie !
Na gut, hier ist die Erklärung, warum so viele Verstärker mit
Leistungsrelais für die Lautsprecher an eben diesen Relais
leiden:
Wie man weiß, ist Musik mal leise und mal laut.
Das heißt die Belastung der Kontakte ist manchmal minimal =
Schwachstrom, und dann doch einige Ampere, wenn es mal lauter
wird.
Und das ist der Unterschied zu z.B. einer Heizung, die ist
eingeschaltet mit z.B. 2000W = ca.9A bei 230V .
Wenn der Kontakt eine leichte Schwäche hat, dann brennt er sich
durch den Strom frei.
Das kann er bei einem
Lautsprecher nicht.
Deshalb beginnen auch früher oder später alle Verstärker mit
einem "Leistungsrelais" im Ausgangsstromkreis zu kroseln.
Um das zu vermeiden, ist am Lautsprecherausgang der Verstärker
ein sogenanntes "Signal-Relais" mit vergoldeten
Kontakten erforderlich.
Das hat zwar nicht die Schaltleistung von Wolfram-Silber
Kontakten,
aber einen durchwegs niederohmigen Kontaktübergang auch bei
kleinen Strömen und Spannungen. Und das zählt hier.
Der Nachteil von Goldkontakten
ist - man kann keine "sehr großen" Leistungen schalten.
Wer also vor hat, seine Lautsprecher bei voller Leistung Ein-
oder Auszuschalten - aus welchem Grunde auch immer -
der muß eine Hilfsschaltung anwenden mit einem
parallel-geschalteten Leistungsrelais-Kontakt.
Das Einschalten erfolgt dann in der Reihenfolge - 1.
Leistungskontakt fürs Grobe und dann 2. die
Goldkontakte
Ausschalten erfolgt umgekehrt: 1. Goldkontakte trennen, dann 2.
Leistungskontakt abschalten
Die Lichtbogen und Schaltfunken werden dann von den
hochbelastbaren Wolframkontakten des Leistungsrelais übernommen,
und die Goldkontakte sorgen für den - auch bei kleinen Strömen
und Spannungen konstanten - niederohmigen Kontaktwiderstand.
Ein weiterer Aspekt ist: Die
Ansteuerung der Relais muß "beherzt" erfolgen.
Also nicht mit Transistor und RC Glied an der Basis, das würde
ein "schleichendes" Ansteigen der Relais-Spannung ergeben,
die Kontakte haben dabei nicht von Anfang an genügend Druck, um
ohne Funkenbildung zu schließen.
Beim Öffnen gilt das Gleiche:
Langsames Nachlassen der Kontaktkraft bewirkt
Übergangswiderstand und damit Abbrand der Kontaktfläche.
Die Geschichte mit den Lautsprecher-Relais hat - außer der
richtigen Wahl des Kontaktmaterials - noch einen anderen Aspekt:
Mr.
Halfgaar hat hier eine interessante Experiment-Serie
durchgeführt:
http://www.halfgaar.net/dc-protection-with-relays
Es geht um den Ruhekontakt bei den
Lautsprecherrelais, die die eigentliche Schutzfunktion erfüllen,
wenn ein Lichtbogen
beim Abschalten von DC Spannungen
40...100V auftritt.
Knackser in
der Stereoanlage wenn der Kühlschrank oder andere
Elektrogeräte schalten.
Ursache: Ein
nicht beabsichtigter Rundfunkempfang
Als
Antenne wirken z.B. die Lautsprecherleitungen parallel zu
Stromleitungen an der Wand.
Die
Induktivitäten und Kapazitäten der Frequenzweichen selektieren
ein Frequenzband.
Die
Schaltfunken sind Hochfrequenzwellen und werden verstärkt durch
breitbandige (High End) Verstärker
und die
Demodulation erfolgt irgendwo an einer
Halbleiter-Diodenkennline, und schon ist der Knackser hörbar.
Abhilfe
eigentlich nur durch erfahrenen Techniker möglich, der am Ort
die einzelnen Fakten austesten kann.
Ob
Netzfilter wirken - ist eine Frage der Störpfade.
Radioempfang auf Phono, besonders am Abend
Problem mit der Abschirmung und Masseführung vom Plattenspieler
zum Phono-Eingang des Verstärkers
Brumm beim Anschluß des Tuner an eine
Gemeinschafts-Antennenanlage: besonders in Altbauten
Ursache: Das
Schutzleiterpotential (Abschirmung des Antennenkabels) der
Gemeinschafts-Antenne führt entweder eine
kleine
50 Hz-Spannung oder der Schutzleiter der Steckdose der HIFI
Anlage ist "nicht sauber".
Bereits
eine kleine Spannung von 0,xx Volt kann erhebliche Ströme in die
Masse-Verkabelung der HIFI Anlage
einspeisen und damit einen hörbaren Brumm bewirken!
Abhilfe: Galvanische Trenung der Antennen-Abschirmung von der
Masse der HIFI Anlage durch
a.
Mantelwellenfilter in der Antennenleitung
b. Anschluß
der Abschirmung des Antennenkabels über einen Kondensator
c.
Ankopplung der Antenne über HF-Trafo
Audio
Verbindungskabel unterbrochen - aber wo ?
Praxistip Kabelunterbrechung finden
Manchmal
hat
man ein Verbindungskabel, bei dem eine Leitung unterbrochen
ist.
Aber
wie findet man einfach raus , wo bzw. an welchem Ende die
Unterbrechung liegt?
Ist es
am Stecker oder mitten drin unterbrochen?
Oftmals
sind die Stecker noch richtig angelötet, so daß man hier
nichts sieht.
Mit
einem Kapazitätsmesser (C-Meter) kann man einfach
feststellen, an welchem Stecker noch
wieviel
Kabel dran ist, z.B. Normal - gutes Kabel 100pF /m
Ist das
Kabel am Stecker unterbrochen, mißt man an dem "guten"
Stecker 100pF,
aber an
dem Stecker an dem das Kabel ab ist - mißt man aber nur paar
pF.
Und an
dem Ende muß das Kabel gekürzt werden und der Stecker neu
angelötet.
Mißt
man dagegen unterschiedliche Werte z.B. 40pF an dem einen
Ende und 60pF am anderen Ende,
ist die
Unterbrechung etwa mittig im Kabel. d.h. man hat zwei kurze
Kabel oder was für den Eimer.
Schalter-Kontaktflächen
reinigen
(Warnung !)
Nie dem Tip folgen und mit einem
Glasradierer die Kontaktflächen bearbeiten.
Die Goldauflage ist nur hauchdünn und wird
mit dem Glasradierer sofort abgescheuert.
mein Tip: Gold-Kontaktfläche mit
"Kontakt Gold 2000" dünn einsprühen und abreiben - und fertig.
Home