Ernst Schmid Elektronik München:
 
Justage der Spaltlage bei Profi Tonbandgeräten
 

Kann man bei der Spaltjustage etwas falsch machen?

Ist doch ganz einfach, 10kHz Spalt-Meßband drauf  und auf dem Oszilloskop in X-Y Darstellung die Lissjou Schleife auf möglichst schmal diagonal einstellen.

Prinzipiell richtig - aber !
Wenn es sich um einen Profi-Tape-Recorder handelt, hat man der in der Regel in den Wiedergabe-Verstärkern Potis zur Justage zur Höhen-Entzerrung.

Und wenn die beiden Kanäle hier unterschiedliche Einstellungen haben, ergibt sich ein Phasenunterschied bei 10kHz und darüber.
Das ist übrigens auch ein Problem bei den Mehrspurgeräten, die Klage ist bekannt -
"Jeder Kanal liegt ein bißchen anders" -  das liegt dann aber nicht am Kopfspalt, sondern eben an den Phasengangs-Differenzen der Wiedergabeverstärker.

Die perfekte Lösung:
Prüfen des Phasengangs der Wiedergabeverstärker und Einstellung auf  Null grd  Differenz bei 10kHz
indem eine Strom-Einspeisung am Wiedergabekopf auf beide Kanäle parallel erfolgt.
    Einspeisemethoden  Pievox Methoden

Damit umgeht man das Thema "Spaltschiefstellung" und justiert die (beiden) Kanäle bei 10kHz auf Phasendifferenz min  (ideal = null)
Und erst dann, wenn man die Wiedergabeverstärker in der Phase gleich justiert hat,
kann man mit einem Spalt-Meßband den Wiedergabekopf korrekt 90 grad zum Bandlauf  justieren.
Und auf diese Spaltlage wird dann später auch der Aufnahmekopfspalt auf Phase = Null justiert.
Auch wieder die Treble EQ Pot  der Rec  amps auf etwa gleiche Einstellung bringen (z.B. min), denn ansonsten handelt man sich hier auch wieder eine Phasendifferenz ein.

Wenn später im Zuge der Frequenzgangs-Optimierung die Treble-EQ von Wiedergabe- und Aufnahme-Verstärker justiert werden,
muß man immer im Hinterkopf behalten, daß man damit potentiell eine Phasendifferenz der Kanäle bei hohen Frequenzen verursacht,
die aber in der Regel ohne Belang ist.
(Nur bei Wiedergabe auf Mono oder einem Vollspur-Wiedergabekopf würde sich die Phasendifferenz als Pegelabsenkung bemerkbar machen.)

Also nochmals in Kürze:
Vor der Wiedergabekopf-Spaltjustierung
    Phasenparallelität  der Wiedergabeverstärker kontrollieren und bei der Meßfrequenz auf Null stellen. (Treble EQ)

Vor der Aufnahmekopf-Spaltjustierung
    Record amp  Treble EQ (Höhenanhebung) auf Minimum stellen, in der Hoffnung, daß dann die beiden Record amps
    keine große Phasendifferenz bei der Meßfrequenz (10kHz) aufweisen.
Nach erfolgter Treble-Justage in Wiedergabeverstärker und Aufnahmeverstärker ist zu erwarten, daß eine Phasendifferenz der Kanäle
in den Höhen auftritt, die aber nicht mehr anzutasten ist.
Das ist dann eben so - und bei Stereo ohne Schaden.
Man weiß - die Spaltlage von Aufnahme- und Wiedergabekopf ist korrekt zum Spalt-Meßband, und wenn das gut gemacht ist - zum Bezugsband.



 

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